PROTECT-Action im Sommer

Der Sommer zeigt sich für PROTECT von seiner ruhigen Seite und dennoch tut sich einiges: So gab es im Juni und Juli fortlaufend bei altbekannten – und zur Freude des PROTECT-Teams auch bei neuen – Vereinen mehrere Workshops. Unsere Trainer Farid, Khair und Youssef waren etwa zuletzt beim Verein „You are welcome“ zu Gast, Shams mit Rasul und Kella bei der VHS in Favoriten, wo ebenso Hannah, Alice und Hamid die Workshops in einem freundschaftlichen Umfeld mit viel Einsatz hervorragend gemeistert haben. Die Bilder sprechen für sich…

Das PROTECT-Team wünscht weiterhin einen schönen Sommer und wird euch in Kürze über die nächste, im Herbst stattfindende, TrainerInnen-Schulung auf dem Laufenden halten.

Frauensicherheit

„Jede/r sollte selbst in der Lage sein, im Notfall Erste Hilfe zu leisten! Und regelmäßige Übung macht das dann zur Selbstverständlichkeit.“, so Christine Malina vom Team der EP&M Frauensicherheit Gmbh.

Frauensicherheit – das ist Sicherheit von Frauen für Frauen und alle, die sich Training, Coaching und Consulting für die persönliche Sicherheit wünschen. Christine Malina kann als Mitgründerin der GmbH nicht nur langjährige Erfahrung als Trainerin und Coach aufweisen, sondern hat als ehemalige Rettungssanitäterin mit mehrjähriger Lehrtätigkeit im Bereich Erste Hilfe und Sanitätshilfe und das Engagement bei unserem Projekt als ehrenamtliche Trainerin und mittlerweile „train the trainer“-Vortragende bei unserer MultiplikatorInnen-Schulung einen sehr guten Draht zum Roten Kreuz.

Darum freute es uns sehr, dass Frauensicherheit im Rahmen eines zweistündigen „Hilfe im Notfall“-Workshops den guten Kontakt zu PROTECT weiter stärkte und Christine zusammen mit der neuen Freiwilligen/Trainerin Faeiza das Schwerpunktthema „Notfälle – Was kann und soll ich tun?“ mit einer Gruppe von Frauen diskutierte und natürlich fleißig gemeinsam praktisch übte (Notrufnummern, Stabile Seitenlage etc.)

Wir sind sehr stolz, dass Christine Teil der PROTECT-Familie ist und wünschen ihr für die weitere Arbeit von Frauensicherheit und die dortigen Trainings auch zukünftig alles Gute! 

 

Bildung und interkultureller Austausch

In Wien werden Bildungs- und Beratungsangebote für MigrantInnen und geflüchtete Menschen groß geschrieben und es gibt ein vielfältiges Angebot. Durch (Weiter-)Bildung soll die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erleichtert werden. Vielen Institutionen ist es zudem ein wichtiges Anliegen, die Kommunikation zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft zu fördern und niederschwelligen Zugang anzubieten. Da dies auch für PROTECT-Wir für Wien gilt, waren wir in den letzten Wochen und Monaten bei zahlreichen Bildungseinrichtungen zu Gast wie zum Beispiel „Mama lernt Deutsch“-Kursen verschiedenster Träger (Interface, Station Wien…), verschiedenen Volkshochschulen (VHS) und  auch mehrmals im Start Wien-Jugendcollege im 9. Bezirk.
Insbesondere die Zielgruppen Frauen und junge Erwachsene mit Flucht- und Migrationserfahrung haben in den letzten Monaten unser Workshop-Angebot genutzt.

So waren unsere drei TrainerInnen Hamid, Hannah und Shams bei einem Jugendcollege-Kurs von Interface zu Gast. 

Shams, Hannah und Hamid

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Projekt lebt von seinen wunderbaren, engagierten Freiwilligen. Eine PROTECT-Trainerin, die über das Team Österreich  zu uns gekommen ist, ist die pensionierte Lehrerin Walpurga – unsere „Burgi“. Sie unterstützt uns nicht nur regelmäßig als Vortragende bei den „Hilfe im Notfall“-Workshops sondern hat bemerkt, dass für viele unserer Freiwilligen mit Fluchterfahrung der Kontakt zu ÖsterreicherInnen besonders wichtig ist, und lädt unsere TrainerInnen zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten wie Wandern im Wienerwald und Schnitzel-Essen ein.

Einige unserer tollen PROTECT-Freiwilligen beim Wandern im Wienerwald Burgi ist die Dame in der Mitte

Am 7. und 8. Juni hat uns Burgi gleich zwei Mal im Rahmen von Workshops unterstützt. Am 7. war sie gemeinsam mit Trainer Hamid im Jugendcollege zu Gast, einen Tag später im VHS polycollege in der Johannagasse, wo sie mit unserem Freiwilligen aus dem Jemen – Osama (im Bild oben rechts unten) einen zweistündigen Workshop gemacht hat. Am selben Tag waren wir gleich ein zweites Mal mit PROTECT im polycollege zu Gast: Mohammad, Khair und Merve übten gemeinsam mit der Gruppe von Kursleiter Marko wie man sich in Notfällen richtig verhält. 

Hier ein paar Impressionen von den Workshops:

Workshopgruppe am 8.6. im VHS polycollege, gemeinsam mit den Trainern Mohammad (rechts vorne) und Khair (dahinter)
Burgi in Action
Workshop am 7.6. im Jugendcollege

Protect zu Gast bei der Vereinigung für Frauenintegration

Der Verein Vereinigung für Frauenintegration, Amerlinghaus wurde 1997 in dem Bewusstsein gegründet, dass es vor allem für sozial benachteiligte Migrantinnen und deren Kinder zu wenig leicht zugängliche Bildungs- und Beratungsangebote gibt. In diesem Sinne setzt sich die Vereinigung in erster Linie für die Integration von sozial benachteiligten Frauen aus unterschiedlichen Kultur- und Sprachkreisen ein.

Da es auch unserem Projekt PROTECT ein großes Anliegen ist, dass Frauen in ihrer sozialen Handlungsfähigkeit gestärkt und ihnen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in Österreich erleichtert werden soll, hat es uns sehr gefreut, dass wir im Mai bei der Vereinigung für Frauenintegration im Amerlinghaus mit 2 Workshops zu Gast sein durften!

Was überhaupt ein „Notfall“ ist, wie man eine „Gefahrenzone“ erkennt und wie man helfen kann, wenn etwas passiert ist, dass haben die Frauen des A1+ Deutschkurses sowie eine weitere Frauengruppe an zwei Terminen Ende Mai bei uns erfahren, denn: im Notfall kann es Leben retten, wenn man weiß, wie man sich verhalten sollte!

Am 30.5. kamen die PROTECT-Freiwilligen Faeiza, Claudia und Merve (die bei uns das Freiwillige Soziale Jahr absolviert und fleißig unseren Blog mit Texten befüllt 🙂 ) ins Amerlinghaus, bereits einen Tag später unsere Trainerinnen Israa und Gigi. Insgesamt konnten wir gemeinsam mit 36 Frauen unterschiedlichster Herkunft erarbeiten und üben, wie man sich verhält wenn etwas passiert ist (Notrufe, Erste Hilfe Maßnahmen, Rettungskette…) und sind sehr froh, darüber, dass wir mit der Vereinigung für Frauenintegration und den Kursleiterinnen so tolle Kooperationspartnerinnen gefunden haben, die Frauen viel Neues gelernt haben und auch unsere ehrenamtlichen-Trainerinnen – unsere wunderbaren POWERFRAUEN!!!! – wieder einmal bewiesen haben, was für Talente in ihnen stecken und wie vielfältiges Voneinander und Miteinander Lernen funktionieren kann

Ein paar Impressionen von den beiden Workshops möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten:

Protect-Frauenpower!

Im April war unser Projekt zu Gast beim Verein mutti-kulti. Mutti-kulti ist ein Verein, der für Frauen aus dem 14./15. Bezirk einen Ort schafft, um sich unabhängig ihrer kulturellen Zugehörigkeit mindestens 1x/Woche treffen zu können und zu dem sie auch ihre Kinder mitnehmen können – denn viele Frauen führen aufgrund ihrer Mutterschaft ein sehr isoliertes Leben. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt eine Zielgruppe zu erreichen, die für andere Initiativen kaum greifbar ist – die vielen „unsichtbaren“ Frauen, die zuhause in der Kinderbetreuung „verschwinden“ und dadurch vom gesellschaftlichen Leben abgeschnitten sind. Das Konzept ist vorrangig „nachbarschaftlich“ angelegt. Die Frauen lernen einander ungezwungen kennen, laden einander ein, kochen, essen, lachen zusammen und üben so oft als möglich Deutsch-Konversation. Als „Grätzelfreundinnen“ fungieren Österreicherinnen (mit und ohne Kind) als Vermittlerinnen auf, wobei durch den direkten Kontakt und Vertrauensaufbau die Hemmschwelle sinken soll, Beratungen und weiterführende Angebote in Anspruch zu nehmen. Im Rahmen des Frauen-/Müttertrefffs in der Hickelgasse im 14. Bezirk, bei dem auch Deutsch für Anfängerinnen geübt wird, war auch PROTECT zu Gast.
Die zwei Power-Frauen Claudia – eine Freiwillige die für unser Projekt schon viele Workshops gemacht hat – und die neue Trainerin Israa übten mit zehn Frauen verschiedener Herkunft, wie sie sich in Notfällen verhalten sollen. Sehr hilfreich war dabei, dass Israa schwierige bzw. neue Wörter auf Arabisch übersetzen konnte, und das Voneinander Lernen und der gemeinsame Austausch – eine gemütliche Jause durfte nicht fehlen! – im Vordergrund standen. Für Israa war es eine tolle Möglichkeit zu beweisen, was in ihr steckt und sie möchte das beim Projekt gelernte Wissen bei einem Frauen-Treff, den sie selbst als Teilnehmerin besucht, demnächst an andere Frauen weitergeben.

PROTECT im Haus Baumgarten

Am 19.04.2017 fand wieder einer unserer Workshops im Haus Baumgarten statt. Zusammen mit Abduljalil hielt Ahmed Zeki, ein gebürtiger Iraker, dort seinen aller ersten Workshop.

Das Haus Baumgarten ist ein Flüchtlingsunterkunft mit rund 100 Bewohnern von denen ca. 30 bei unserem Workshop zu Gast waren. Bei solch einer großen Teilnehmeranzahl mit gemischten Sprachkenntnissen kann es schon Mal ein wenig chaotisch zugehen, unsere beiden Trainer haben das jedoch super gemeistert. So wurde der Workshopinhalt nicht nur auf Deutsch, sondern auch gleich auf farsi, arabisch und englisch übersetzt und weitergegeben.

Den Teilnehmern und Ahmed, unserem frischgebackenen Trainer, haben die zwei Stunden anscheinend sehr viel Spaß gemacht, was unserem Team natürlich eine riesen große Freude bereitet.

Auf ein neues! – Die neue PROTECT-Schulung

Anfang April starteten wir mit unserer MultiplikatorInnen-Schulung mal wieder in eine neue Runde. Dieses mal meldeten sich mehr als 25 Freiwillige, um Teil unserer PROTECT-Familie zu werden und das Wissen über Verhalten in Notfällen aufzunehmen um es danach, bei unseren Workshops, weiter geben zu können. Wie gewöhnlich nahm unsere langjährige Trainerin Christine es in die Hand die InteressentInnen auszubilden. Natürlich gab es auch wieder eine breite Palette an Herkunftsländern- Iran, Irak, Sudan, Jemen, Afghanistan, Somalia – unsere Freiwilligen kommen von überall! Zu unserer Freude haben sich auch wieder einige Frauen gemeldet, welche bei einigen Organisationen wie Mama lernt Deutsch immer sehr gefragt sind.

Wolfgang Kastel, der Geschäftsleiter der Helfer Wiens und Manuel Bräuhofer von den Brainworkers waren ebenfalls mal wieder so freundlich um sich Zeit zu nehmen und mit unseren angehenden TrainerInnen das richtige Verhalten im Brandfall und Rethorik durchzugehen. An dieser Stelle auch ein ganz großes Dankeschön für die tolle Unterstützung! Einige von unseren frischgebackenen TrainerInnen haben sogar schon ihren ersten Workshop hinter sich und blicken schon mit voller Freude in die Zukunft. Es hat uns auf jeden Fall wieder gefreut unser Team ein Stück erweitert zu haben – Wir freuen uns schon auf die zusammenarbeit!

Zhovidi unser Jiu Jitsu Meister

Zhovidi, einer unserer sehr engagierten Freiwilligen, hat am 25.März im Burgenland bei den Jiu Jitsu Wettkämpfen für den blauen Gürtel mitgemacht und auch gewonnen! Er gibt uns nicht nur durch seine Performance bei unseren Workshops einen Grund stolz auf ihn zu sein, sondern auch durch seine herausragenden sportlichen Leistungen. Zhovidi betreibt schon länger den Kampfsport Jiu Jitsu und und hat nun auch noch den blauen Gürtel erlangt! Wir wünschen weiterhin viel Glück und drücken ihm alle ganz fest die Daumen!

VHS Basisbildung DAZ

Am 6. März haben Sultan und Amin, zwei unserer TrainerInnen, die schon lange dabei sind, einen Workshop in einer Wiener Volkshochschule gehalten. Der Kurs bei dem sie zu Gast waren, ist ein Deutschkurs für Erwachsene, welche Deutsch nicht als Erstsprache haben und dient somit als Basisbildung. Neben der Übermittlung von Kompetenzen stehen aber auch diverse Lehrausflüge im Vordergrund

Bei unserem PROTECT-Workshop haben 6 Frauen fleißig mitgemacht und haben mal wieder das richtige Verhalten in Notfällen gelernt. Unsere TrainerInnen sind mit einem Lächeln aus dem Workshop gegangen und waren mit allem sehr zufrieden. Erfreulich zu hören war, dass Sultan meinte, dass sie wieder vieles Neues dazugelernt hat. Unser MultiplikatorInnen sind also nicht nur dazu da um ihr Wissen weiterzugeben, sondern sind auch offen neues Wissen von ihren Workshop-TeilnehmerInnen aufzunehmen.

Mama lernt Deutsch

PROTECT-Trainerin Merve berichtet vom Workshop bei einer tollen, motivierten Frauengruppe im Rahmen des Kurses Mama lernt Deutsch:

Bei Mama lernt Deutsch einen PROTECT- Workshop zu halten ist immer wieder aufs Neue ein großes Vergnügen. Beim heutigen Workshop am 20.2. in der Volksschule am Hundsturm haben neun sehr engagierte und enthusiastische Mütter mitgemacht. Es ist mir wirklich eine Freude das Thema Hilfe im Notfall mit Müttern zu besprechen, weil ich weiß, dass sie das Wissen auch an ihre Kinder weitergeben und es in den meisten Fällen auch anwenden werden. Außerdem merkt man bei den Kursen auch immer wieder wie viele Notfälle schon mit Kindern erlebt wurden und es ist schön das Wissen zu übermitteln wie man in Zukunft mit solchen Notsituationen umgeht und wie man sich richtig verhält. Daher freut mich die Zusammenarbeit mit den Deutschkursen von Mama lernt Deutsch sehr, weil ich persönlich finde, dass man einer Situation mehr Aufmerksamkeit schenken muss, wenn Kinder involviert sind, vor allem dann, wenn es die eigenen sind….

Frau Pollheimer, die Kursleiterin der Gruppe, und die Damen waren ein sehr nettes, wissbegieriges und aufmerksames Publikum. Und: Aus einer angenehmen Gruppe resultiert eben auch ein angenehmer Workshop 🙂